Weil-Osteotomie
Der Eingriff erfolgt ambulant in Vollnarkose. Der 2. Mittelfußknochen wird durchtrennt und eine schmale Knochenscheibe entfernt. Das Mittelfußköpfchen wird nach hinten verschoben und mit einer kleinen Titanschraube fixiert. Durch den Eingriff werden bei der Fußabrollung die Mittelfußköpfchen gleichmäßig belastet.Eine Entfernung der Schraube ist in der Regel nicht erforderlich. Durch Vernarbung wird der Vorfuß einige Zeit steif. Physiotherapie in Form von Fußgymnastik und manueller Therapie sowie die Massage der Narbe durch den Patienten sollte für einige Wochen durchgeführt werden.
Eine Alternative ist die Helal-Osteotomie. Hierbei wird der durchtrennte Knochen nicht fixiert sondern schiebt sich durch Belastung in die richtige Position. Diese Operation wurde früher häufig durchgeführt, allerdings gibt es Fälle in denen der Knochen nicht verheilt. Deshalb kommt diese Methode nur noch in Ausnahmefällen zur Anwendung.
Ermüdungsfraktur
Nach langer ungewohnter Belastung kann es zu Ermüdungsbrüchen am Vorfuß kommen. Meistens betroffen ist der 2. Mittelfußknochen. Die Erkrankung wurde häufig bei Rekruten nach langen Märschen festgestellt. Sie wird deshalb auch als "Marschfraktur" bezeichnet. Durch die Überlastung entsteht ein feiner Riss im Knochen welcher mit einer spindelförmigen Verdickung des Knochens ausheilt.Auf den ersten Röntgenbildern ist der Haarriss häufig noch nicht sichtbar. Erst nach Wochen zeigt sich röntgenologisch die typische Verdickung des Knochens. Die Diagnose kann durch ein Knochenszintigramm oder eine Kernspintomografie gesichert werden.
Die Therapie ist konservativ. Der Fuß muss für mehrere Wochen an Gehstöcken entlastet werden. Auch das Tragen eines Vorfußentlastungsschuhs für 4-6 Wochen ist sinnvoll. Damit wird überwiegend die Ferse belastet und man kann kurze Strecken ohne Gehstöcke zurücklegen. Nach Heilung des Knochens sollten Einlagen getragen werden um den Druck im Vorfuß gleichmäßiger zu verteilen.
Jones-Fraktur
Dies ist eine besondere Ermüdungsfraktur am 5. Mittelfußknochen. Hier kommt ist sehr vielen Fällen nicht zu einer Heilung des Knochens unter konservativer Therapie.Erforderlich ist eine stabile Verschraubung oder Verplattung des Knochens. In seltenen Fällen muss gesunder Knochen angelagert werden. Der Eingriff wird stationär durchgeführt.
Nach der Operation ist einer Ruhigstellung im Spezialschuh in der Regel für 6 Wochen erforderlich.
Morton-Neurom
In der Fußsohle laufen die Nerven zu den Zehen. Beim Spreizfuß sinken die Mittelfußköpfchen leicht ab und können auf die Nerven drücken.Typischerweise entsteht ein Schmerz zwischen der 3. und 4. Zehe. Dieser tritt bei Belastung auf. Die betroffenen Zehen können dann kribbeln oder taub werden. Der Schmerz wird als heftig beschrieben. Der Patient hat das Gefühl, ein kleines Steinchen würde drücken.
Bei der Untersuchung findet sich der typische Druckschmerz zwischen den Mittelfußköpfchen. Häufig fühlt sich die Innenseite der 3. und 4. Zehe pelzig an. Das Röntgenbild zeigt in der Regel einen unauffälligen Befund. Durch den Druck auf den Nerv kann sich dieser entzünden und anschwellen. Im weiteren Verlauf vernarbt der Nerv und verdickt sich. Es entsteht ein Nervenknötchen ("Neurom"). Diese bildet sich nicht mehr zurück. Das Neurom kann häufig in der Kernspintomografie dargestellt werden.
Die Behandlung ist zunächst konservativ. Der Fuß soll nicht stark belastet werden und es werden Einlagen angepasst. An die schmerzhafte Stelle werden bis zu 3 Injektionen mit einem Gemisch aus Cortison und Lokalanästhetikum verabreicht. Sollte dies nicht zu einer entscheidenden Verbesserung führen ist eine Operation erforderlich.
Über einen kleinen Hautschnitt wird der Nerv aufgesucht und das Knötchen dargestellt. Bei einer reinen Nervenentzündung ohner Verdickung reicht die Freilegung des Nerven. Falls ein Knötchen sichtbar ist, wird der betroffene Nerv entfernt. Dies führt zu einer bleibenden, leichten Gefühlsminderung zwischen der 3. und 4. Zehe. Zwei Wochen postoperativ wird ein Verbandsschuh getragen.
Der Schmerz ist in der Regel nach 4-6 Wochen vollständig verschwunden.