Beginnender Hallux valgus
Meist findet sich nur eine leichte Ballenbildung und eine geringe Abweichung der Großzehe. Der Ballen drückt im Schuh und entzündet sich immer wieder. Durch die Verlagerung des Gelenkes und der Sehnen treten Belastungsschmerzen auf.
Operative Maßnahmen
Die Knochenanlagerung am Mittelfußköpfchen wird entfernt, die erweiterte Kapsel gestrafft. Verkürzte oder verlagerte Sehnen werden gelöst oder verlängert ("Operation nach McBride")
Nachbehandlung
Der Fuß kann in einem Spezialschuh vollbelastet werden. Um die Zehe in der geraden Position zu halten sollte für einige Wochen eine Zehenschiene getragen werden. Das Gelenk wird anfangs nach der Operation weniger beweglich sein, durch Übungsbehandlung oder Gebrauch erlangt es wieder die volle Beweglichkeit.
Leichter Hallux valgus

Der Winkel zwischen 1. und 2. Mittelfußknochen hat sich leicht verbreitert und die Großzehe weist eine deutliche X-Stellung auf. Der Ballen hat sich verbreitert und drückt zunehmend im Schuh. Wenn die Fehlstellung der Großzehe ca. 25° überschreitet ist eine konservative Therapie nicht mehr erfolgversprechend. Einlagen und Nachtschienen bringen keine Verbesserung der Situation.
Operative Maßnahmen
Standard ist die sogenannte „Austin-“ oder „Chevron“Operation. Der 1. Mittelfußknochen wird im Bereich des Köpfchens durchtrennt und das Mittelfußköpfchen zur Fußmitte verschoben. Zuvor wurde noch der Ballen abgetragen. Der Knochen wird mit einer dünnen Titanschraube fixiert. Zusätzlich erfolgt eine Korrektur der Weichteile.
Nachbehandlung
Die Knochenheilung benötigt in der Regel 4-5 Wochen. In dieser Zeit muss ein Vorfußschuh getragen werden. Vollbelastung des Fußes ist möglich, jedoch kann nicht Auto gefahren werden. In der Regel kann nach 4 Wochen auf normale Schuhe übergegangen werden. Eine Schwellung des Fußes benötigt häufig noch mehrere Wochen bis zur kompletten Rückbildung. Bei unkompliziertem Verlauf kann nach 8-10 Wochen mit Sport begonnen werden.
Ausgeprägter Hallux valgus
Der 1. Mittelfußknochen weist eine starke Abweichung auf. Der Ballen steht stark hervor und die Großzehe weist deutlich ab. Häufig ist die Großzehe durch die Sehnenverlagerung verdreht und verdrängt die 2. Zehe. Diese kann sich über oder unter die Großzehe verlagern. Normale Konfektionsschuhe können kaum getragen werden.
Therapie
Wenn eine Operation nicht möglich ist (z.B. Durchblutungsstörungen, ausgeprägter Diabetes …) können Orthopädische Maßschuhe verordnet werden. Der Schuh wird so angefertigt, dass die Zehe und der Ballen nicht im Schuh drücken.
Operative Maßnahmen
Erforderlich ist meist eine sog. „Basisosteotomie“ am 1. Mittelfußknochen. Hierdurch können auch ausgeprägte Fehlstellungen korrigiert werden. Der 1. Mittelfußknochen wird an der Basis durchtrennt, ein V-förmiges Knochenstück entfernt und die Knochenfehlstellung korrigiert. Der Kochen wird mit Schrauben oder einer kleinen Titanplatte fixiert. Alternativ kann eine Versteifung des Gelenkes zwischen 1. Mittelfußknochen und Fußwurzel ("Lapidus-Arthrodese") erfolgen. Wir bevorzugen in der Regel den Eingriff ohne Versteifung und haben damit gute Ergebnisse.
Nachbehandlung
Eine Ruhigstellung des Fußes (z.B. Gips) ist in der Regel nicht erforderlich. Die Knochenheilung benötigt hier 5-7 Wochen und in dieser Zeit muss ein Vorfußschuh getragen und Gehstöcke benutzt werden. Der Fuß darf nur teilbelastet werden. Nachdem die Röntgenkontrolle eine Heilung des Knochens zeigt, kann auf normale Schuhe und Vollbelastung übergegangen werden. Eine Metallentfernung ist normalerweise nicht erforderlich. Sollte die Platte Probleme bereiten kann sie nach einem Jahr entfernt werden.