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Besprechung am Hüftmodell

Hüftgelenk


Das Hüftgelenk ist das größte Kugelgelenk und nach dem Kniegelenk das zweitgrößte Gelenk des menschlichen Körpers. Es lässt die Bewegung in allen drei Bewegungsebenen zu und bildet den Übergang vom Rumpf zu den Beinen. Durch sehr kräftige Muskelgruppen die vor und hinter dem Drehpunkt ansetzen können sehr hohe Drehkräfte über starke Sehnen und Sehnenplatten durch das Gelenk übertragen werden.

Etwa 1,5 Millionen Bewegungen führt das Hüftgelenk im Jahr aus. Es trägt dabei nicht nur ständig das normale
Körpergewicht sondern wird schon beim normalen Gehen mit dem Dreifachen und bei einem Stolpern sogar mit
fast dem zehnfachen des Körpergewichtes belastet.

Bei akuten Sportverletzungen ist das Hüftgelenk eher selten beteiligt, es gibt aber eine ganze Anzahl von
Entwicklungsstörungen. Die Arthrose des Hüftgelenkes ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen überhaupt.
Diese führt im Erkrankungsverlauf meist zu einer zunehmenden, schmerzhaften Bewegungseinschränkung welche
nach Ausschöpfung aller konservativen Therapiemaßnahmen dann nur noch mit der Implantation einer Hüftprothese
behandelt werden kann.

Ursache

Bei der Hüftdysplasie handelt es sich um eine Überdachungsstörung des Hüftkopfes im Sinne einer mangelhaften Umfassung. Dies kann angeboren oder erworben sein. Die Hüftdysplasie stellt die häufigste, angeborene knöcherne Fehlbildung beim Menschen dar. Bei nicht erkennen oder unbehandelt führt dies zu einem vorzeitigen Hüftgelenksverschleiß (Coxarthrose), häufig schon im jungen Alter
Frauen sind 3x häufiger betroffen als Männer.
Typisch für die Hüftdysplasie ist auch das mehrfache Auftreten in Familien oder in bestimmten Regionen. Neben den Fehlstellungen können auch Entwicklungsstörungen der knorpeligen Anlage des Hüftgelenks eine Dysplasie hervorrufen.
Eine schwere Form der Hüftdysplasie stellt die Hüftluxation dar, hierbei kommt es zu einer Ausrenkung des kindlichen Hüftgelenkes auf Grund der ausgeprägten Fehlbildung.

Symptome

Die Symptome der Hüftgelenksdysplasie bei Säuglingen sind zunächst Seitenungleichheit der Gesäßfalten und Bewegungseinschränkungen der betroffenen Hüfte beim Strampeln. Das Auftreten von Beschwerden ist abhängig von der schwere der Gelenkfehlbildung. Bei schweren Formen kommt es ohne Behandlung zu bleibenden Schäden des Hüftgelenks mit: Hinken, Gangstörungen und Schmerzen. Endzustand schwerer Formen ist die Hüftgelenksarthrose. Leichtere Formen weisen keine Schmerzen auf.

Im Erwachsenenalter ist die Hüftdysplasie eine der häufigsten Ursachen für belastungsabhängige Leistenschmerzen.

Behandlung konservativ

Bei den leichteren Formen der Hüftgelenkfehlbildung reicht es meist aus, das Baby konsequent breit zu wickeln, dies wird von modernen Windeln unterstützt. Auch das Tragen von Babys im Babytragetuch kann Dysplasien entgegenwirken.
Es muss ein Steg entstehen der von der Kniekehle zu Kniekehle reicht und eine Abspreizung von 30 bis 45 Grad beidseits erreicht.Die Beine dürfen nicht herab-hängen. Das Baby sollte im Tragetuch, mit tiefem Po und Kniekehlen etwa in Bauchnabel-höhe des Kindes, hocken. Das gilt im Übrigen auch für Kinder mit gesunden Hüften. Sind die Veränderungen schwerer, so wird eine Bandagen-versorgung, das Tragen einer Schiene oder ein Gips erforderlich. Es kann sogar notwendig werden, durch eine Operation dafür zu sorgen, dass die Hüftköpfe wieder in die Pfannen hineinrutschen können.
Beim Auftreten von Beschwerden bei Jugendlichen oder beim jungen Erwachsenen wird zunächst immer ein konservativer Therapieversuch mit Krankengymnastik unternommen.

Behandlung operativ

Bei Entsprechender Ausprägung, erfolgloser konservativer Therapie oder zunehmenden Beschwerden kann eine Operation erforderlich werden. Hierbei wird die Gelenkkongruenz  mit Einstellung des Hüftkopfes in der Gelenkpfanne wieder hergestellt.
Die Art der Operation hängt dabei vom Alter der erkrankten Person ab. Bei Kindern erfolgt eine orthopädische Operationstechnik, welche eine Überdachung des Hüftkopfes verbessern soll (Salter-Osteotomie). Bei erwachsenen Personen erfolgt überwiegend eine 3-fach Beckenosteotomie nach Tönnis (Triple-Osteotomie), bei der das Becken an den drei Stellen (Darmbein, Schambein und Sitzbein) durchtrennt und die Gelenkpfanne neu positioniert wird. Dies bewirkt ein Schwenken des Hüftkopfes, wodurch dieser schließlich wieder überdacht werden kann. Zur weiteren Stabilisierung werden Schrauben oder Drähte eingebracht, welche in der Regel etwa ein Jahr nach der Operation wieder entfernt werden.

Ursache

Beim so genannten Femoro-Acetabulären Impingement (FAI) handelt es sich um ein Enge-Syndrom zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne Die genauen Ursachen für die Entstehung sind noch nicht gänzlich geklärt. Eine genetische Veranlagung scheint eine Rolle zu spielen. Eine weitere Ursache wird in einer erhöhten Belastung der Wachstumsfuge während einer kritischen Phase des Wachstumsschubes im Pubertätsalter gesehen. Sportarten mit einem bestimmten Belastungsprofil (häufige Beugung und Innendrehung im Hüftgelenk wie beim Eishockey) scheinen ein höheres Risiko für die Entwicklung eines FAI zu sein. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten des FAI. Dem Pincer oder Kneifzangen Impingement, bei dem das Problem auf der Seite der Hüftpfanne liegt. Und zweitens dem Cam-Impingement bei dem das Problem auf der Seite des Schenkelhalses liegt. Reine Pincer- oder Cam-FAI sind jedoch eher selten. In den meisten Fällen tritt eine Kombination aus beiden Typen auf.

Symptome

die typischerweise beim FAI auftreten können:
  • Leistenschmerz
  • durchdringende Schmerzen bei der Hüftbeugung
  • stechende Schmerzen in der Leiste bei langem Sitzen
  • Bewegungseinschränkungen in der Hüfte, vor allem bei der Beugung
  • Bei entsprechender körperlicher Beanspruchung kommt es zu einer schmerzhaften Einschränkung der Hüftbeweglichkeit.
Der Schmerz ist auslösbar durch Anspreizen und gleichzeitiger Innendrehung. Anders als bei der Hüftgelenksarthrose verschwindet der Innenrotationsschmerz schon bei leichter Abspreizung.

Behandlung konservativ

Bei nur geringen Fehlformen und bei Gelenken, die durch das Impingement noch keinen Knorpelschaden aufweisen, kann eine gezielte konservative Behandlung erfolgreich sein. Den Schwerpunkt bildet ein konsequentes und regelmäßiges Muskeltrainingsprogramm, welches zum einen Teil aus einer Physiotherapie und zum anderen Teil aus selbstständigen Übungen besteht. Das Ziel ist es, eine ausgewogene Muskelbalance und eine gute Rumpfkraft zu entwickeln, um funktionelle muskuläre Schmerzen zu lindern und die muskuläre Führung zum Schutz des Gelenkes zu verbessern. Unterstützend können entzündungshemmende Schmerzmittel verordnet und eventuell therapeutische Spritzen (Infiltrationen) in das Hüftgelenk injiziert werden. Die Formveränderung der Hüftkopfes und / oder der Pfanne kann durch eine konservative Therapie jedoch nicht beseitigt werden. Eine unsachgemässe Physiotherapie hat häufig sogar einen nachteiligen Effekt, da durch manche Bewegungsübungen das Impingement geradezu ausgelöst wird.

Behandlung operativ

Nach erfolgloser konservativer Behandlung und/oder zunehmender Knorpel-schädigung ist eine Operation zu empfehlen. In den meisten Fällen kann dieser Eingriff minimalinvasiv mit einer Hüft-Arthroskopie (Gelenkspiegelung) durch-geführt werden. Bei der Hüftarthroskopie wird ein Extensionstisch verwendet. Die Extension (das heißt Zug am Bein) ist notwendig, um das Hüftgelenk einige Millimeter «auseinanderzuziehen», damit im Gelenk mit ausreichend Platz und Übersicht operiert werden kann. Üblicherweise werden drei Schnitte (sogenannte Portale) mit einer Länge von jeweils knapp 2 cm benötigt, um alle Operations-schritte im Gelenk korrekt durchführen zu können. Die betroffenen Gelenkanteile (Pfanne oder Oberschenkel) werden in ihrer Form korrigiert damit das Einklemmen nicht mehr auftreten kann. Häufig wird der knorpelige Pfannenrand (Labrum) wieder angenäht (refixiert). Am Schenkelhals wird unter Röntgen-kontrolle mit einer Kugelfräse eine korrekte Taillierung hergestellt. Am Operationsende kann dann unter Sicht der Bewegungsumfang überprüft werden.

Ursache

Die Arthrose des Hüftgelenkes (Coxarthrose)ist eine sehr häufige Erkrankung. Eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren können einzeln oder auch in Kombination für die Entstehung einer Hüftarthrose die Ursache sein. Sie kann als Folge von Verletzungen, Fehlstellungen und Überlastungen, Stoffwechselerkrankungen, Übergewicht sowie in zunehmendem Alter aber auch ohne erkennbare Ursache auftreten. Besonders häufig ensteht die Coxarthrose auf Grund einer Fehlstellung, eines Unfalls oder einer entzündlichen Vorerkrankung. Durch Verschleiß oder unfallbedingter Schädigung des Gelenkknorpels kommt es zu einer Deformierung des Gelenkes mit nachfolgender Bewegungseinschränkung, sowie Schmerzen zunächst unter Belastung und später auch in Ruhe.

Symptome

  • Schmerzen bei Belastung und nach längeren Gehen (Belastungsschmerz)
  • Schmerzen zu Beginn einer Bewegung (Anlaufschmerz),
  • Schmerzen in der Leiste mit Ausstrahlung in den Oberschenkel
  • Beschwerden beim treppab Gehen
  • Hinkender Gang nach längerer Gehstrecke
  • Ruheschmerzen
  • Eingeschränkte Beweglichkeit

Behandlung konservativ

Eine Behandlung, die an den Ursachen ansetzt und diese beseitigt, gibt es bislang nicht. Deshalb beschränken sich alle Maßnahmen auf die Schmerzlinderung, Erhalt bzw. Erhöhung von Beweglichkeit und Gehleistung sowie darauf, das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern. Hierzu zählen u.a.:
  • Krankengymnastik
  • Physikalische Therapie (TENS=transcutane elektrische Nervenstimulation)
  • Gabe von Schmerzmittel (NSAR)
  • Cortison
  • Orthopädische Hilfen (Gehstützen)

Behandlung operativ

Sind die konservativen Behandlungsmöglichkeiten irgendwann erschöpft oder können aus anderen Gründen nicht fortgeführt werden kommen je nach Alter des Patienten und Schweregrad des Hüftgelenkverschleißes nachfolgende operative Eingriffsmöglichkeiten in Frage:
  • Hüftgelenksarthroskopie
  • Umstellungsosteotomie
  • Hüft-Totalendoprothese

Download

Hier können Sie ein ausfühliches Informationsblatt als PDF herunterladen.

Behandlungsmöglichkeiten der Hüftgelenksarthrose
Flurbereich Shramberg-Sulgen
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