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Demonstration am Kniemodell

Kniegelenk

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk im menschlichen Körper und verbindet den Oberschenkel mit dem Unterschenkel.
Es dient zur Kraftübertragung beim Gehen oder Laufen und garantiert als Bindeglied zwischen Hüfte und Fuß einen sehr großen Bewegungsumfang bei maximaler Stabilität in Streckstellung. Kaum ein anderes Gelenk wird durch
Sportverletzungen so oft in Mitleidenschaft gezogen wie das Kniegelenk.
Aufgrund der ständigen und teilweise sehr hohen Belastung im Alltag und beim Sport kann es zu einer Vielzahl
von akuten Verletzungen oder chronischen Veränderungen kommen.

Ursache

für eine Meniskusverletzung können sein:
  • Sportunfälle
  • Alltagsbelastung bei Vorschädigung des Meniskus
  • Stoffwechselerkrankungen

Man unterscheidet einen Innenmeniskus und einen Außenmeniskus. Innenmeniskusverletzungen treten 20 mal häufiger auf

Symptome

die typischerweise auftreten können:
  • Schmerzen über dem inneren oder äußeren Gelenkspalt
  • Schmerzen bei Drehbelastung
  • Bewegungseinschränkung
  • Einklemmung oder Gelenkblockierung
  • Knackende Geräusche

Behandlung konservativ

Kleinere, eher asymptomatische Risse die z.B. ein Zufallsbefund im MRT sind oder Meniskusrisse mit horizontalem Verlauf und geringen Beschwerden können ohne Operation behandelt werden.

Es empfiehlt sich hier die vorübergehende Entlastung an Gehstützen sowie auftrainieren der Oberschenkelmuskulatur durch Physiotherapie und anschließenden Eigenübungen. Ergänzend können für einige Zeit zusätzlich entzündungshemmende Medikamente eingenommen werden.

Behandlung operativ

Meniskusoperationen werden in aller Regel mittels einer Kniespiegelung (Arthroskopie) operativ angegangen. Dabei kommen drei unterschiedliche Operationsverfahren zur Anwendung.
  • Meniskusentfernung, Teilentfernung
  • Meniskusnaht
  • Meniskustransplantation

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Ursache

Für die Entstehung von Knorpelschäden kommen folgende Ursachen in Frage:
  • Abnützung, Überlastung
  • Trauma
  • Entzündung
  • Durchblutungsstörung.

Bei Kindern und Jugendlichen können rezidivierende Mikrotraumen oder eine lokale Durchblutungsstörung des Knochens zu einer Knorpelschädigung führen. Der Knorpel reißt und kann sich ablösen ("Osteochondrosis dissecans").

Symptome

Zu Beginn der Knorpelschäden im Knie können überhaupt keine Symptome auftreten, der Schaden bleibt deshalb zunächst häufig unerkannt und wird nur durch Zufall entdeckt. Meist gehen die Betroffenen wegen unspezifischen Schmerzen und ohne bekanntes Unfallereignis zum Arzt. Später kommt es zu:
  • Druckgefühl mit Ergussbildung
  • Bewegungs- und Belastungsschmerzen
  • Einklemmungsgefühl
  • Ruheschmerzen
  • Bewegungseinschränkung


Behandlung konservativ

Die konservative Therapie richtet sich vor allem nach dem Beschwerdebild des Betroffenen und dem Ausmaß des Knorpelschadens. Zur Anwendung kommen:
  • Gabe von Analgetika
  • Injektionen ins Gelenk (Hyaluronsäure, Cortison, ACP)
  • Physiotherapie, Eigentraining
  • Bandagen, Orthesen, Einlagen, Schuhzurichtung

Behandlung operativ

Im Rahmen einer Arthroskopie (Kniespiegelung) kommen je nach Ausmaß der Schädigung folgende Reparationsverfahren zur Anwendung:
  • Knorpelglättung
  • Mikrofrakturierung, Anbohrung, Abrasionsplastik
  • Chondroplastik
  • Knorpelknochentransplantation (OATS,Mosaikplastik)
  • Knorpelzelltransplantation

Ursache

Die Ruptur des vorderen Kreuzbandes ist die mit knapp 50% häufigste Bandverletzung des Kniegelenkes, gefolgt von der isolierten Verletzung des Innenbandes. Sowohl das vordere als auch das hintere Kreuzband kann bei einem Unfall isoliert oder auch kombiniert Reißen.

Am häufigsten tritt ein Kreuzbandriss beim vorderen Kreuzband im Rahmen einer Sportverletzung vor allem beim Skifahren oder Fußballspielen auf. Verletzungen des hinteren Kreuzbandes kommen dagegen selten vor. Häufig tritt bei den Patienten hierbei auch eine Kniegelenkskombinationsverletzung auf mit zusätzlichem Riss des Innenmeniskus und des Innenbandes („unhappy triade“).


Symptome

Häufig wird von einem peitschenschlag-artigem Schnalzen oder einem „Plopp“-Geräusch berichtet. Wenn keine zusätzlichen Begleitverletzungen vorliegen (zusätzlicher Seitenband- oder Meniskusriss) kann ein Kreuzbandriss relativ schmerzfrei sein und wird daher oft über lange Zeit nicht erkannt.

Durch gleichzeitiges Einreißen von Blutgefäßen kann es zu einer Einblutung in das Kniegelenk (Hämarthros) kommen. Dieser kann auch erst Stunden nach dem Unfall entstehen. Kniegelenksschmerzen projizieren sich häufig auf die Kniekehle. Die Betroffenen klagen oft über ein Instabilitätsgefühl im Kniegelenk („Wackelknie“). Dies macht sich vor allem beim Treppab gehen bemerkbar. Manchmal wird eine Kreuzbandverletzung erst Jahre nach einem Unfall, wenn entsprechende Verschleißerscheinungen vorliegen, diagnostiziert.

Behandlung konservativ

Nicht jeder Kreuzbandriss muss operiert werden. Bei Patienten mit einem Kreuzbandriss im höheren Lebensalter mit eher geringem körperlichem Aktivitätsanspruch, oder im Falle eines stabilen Teilrisses des vorderen Kreuzbandes, ist eine konservative Behandlung, sehr wohl möglich.

Eine Gelenkpunktion führt zu einer raschen Entlastung des Kniegelenkes. Als abschwellende Maßnahme dienen die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten und physiotherapeutische Behandlungen. Mit einem intensiven Muskelaufbau sollte so früh wie möglich begonnen, um die Kniegelenksinstabilität muskulär zu kompensieren. Unterstützt wird das Aufbautraining der Muskulatur am Kniegelenk durch ein spezielles Koordinationstraining.

Behandlung operativ

Bei jungen und sportlich aktiven Patienten mit einem kompletten Riss des vorderen Kreuzbandes und insbesondere bei einer deutlichen Instabilität des Kniegelenks ist ein operatives Vorgehen angezeigt. Gerade um Folgeschäden, welche durch eine chronische Kniegelenksinstabilität auftreten können (sekundäre Meniskusverletzungen und Knorpelschäden), zu vermeiden. Der ideale Zeitpunkt für den Kreuzbandersatz ist 6-8 Wochen nach dem Unfall.

Das Standardverfahren für eine Kreuzbandoperation ist der arthroskopische Ersatz des vorderen Kreuzbandes unter Verwendung körpereigenen Gewebes (Sehnenentnahme am innenseitigen Oberschenkel oder Kniescheibenband).

Ursache

Eine Achsfehlstellung der Beine kann angeboren oder erworben sein. Ein stark überstreckbares Kniegelenk (Genu recurvatum) sowie eine übermäßige O-Bein- (Genu varum) oder X-Beinfehlstellung (Genu valgum) beidseits ist meist an-geboren und erblich bedingt. Fehlstellungen der Beinachse können auch durch Unfälle wie gelenknahe Schaftbrüche oder Verletzungen der Wachstumsfuge im Kindes- und Jugendalter entstehen und dann zu einer einseitigen Achsab-weichung führen. Eine ausgeprägte Arthrose kann zu einer Deformierung der Knochen und einer damit verbundenen Veränderung der Beinachse führen. Die Ursache der Fehlstellung kann aber auch im Bereich der Hüftgelenke oder an Veränderungen im Fußbereich liegen. Seltene Ursachen sind Entzündungen, Erkrankungen des Knochenstoffwechsels (z.B. Rachitis) oder Kinderlähmung.


Symptome

Fehlstellungen der Beinachse führen zu einer ungünstigen Druckverteilung im Kniegelenk. Die "Verkippung" im Kniegelenk führt zueiner einseitige Belastung und ein dadurch bedingter einseitiger  Abrieb auf der Innen- oder Außenseite des Gelenkes. Überlastungserscheinungen können schon um das 30. – 40. Lebensjahr auftreten und zu Belastungs- und Ruheschmerz führen. Man findet dann ein schmerzhaftes Knochenödem, degenerative Meniskusschäden, Knorpelabrieb, Gelenkspaltverschmälerung und schließlich eine einseitige Kniegelenksarthrose. Folge ist eine zunehmende schmerzhafte Funktionseinschränkung des Kniegelenkes.  Es findet sich oft eine familiäre Häufung mit ähnlichen Leidensgeschichten in der Familie ein Unfall liegt in der Regel nicht vor.

Behandlung konservativ

Bei der Behandlung von Fehlstellungen der Beinachse stehen die Reduzierung der Schmerzen und die Verbesserung der Lebensqualität im Vordergrund. Gleichzeitig sollte die Beweglichkeit und Mobilität normalisiert werden. Die Entstehung und Entwicklung von Gelenkverschleiß oder fortschreiten eine schon entstandenen Arthrose sollte verhindert bzw. verzögert werden. Es sollten zuerst alle Möglich-keiten der konservativen Therapie ausgeschöppf werden.
  • Schmertherapie
  • Physiotherapie
  • Schuhzurichtung
  • vorübergehende Entlastung

Behandlung operativ

Die richtige Indikationsstellung und die Planung des operativen Eingriffs sind entscheidend für eine möglichst hohe Erfolgsrate. Alter, Gewicht, Kniegelenks-beweglichkeit, Bandstabilität, Ausmaß der Beinachsabweichung, Begleitschäden im Gelenk, der Aktivitätsgrad des Patienten und die berufliche Situation sind wichtige Kriterien. Eine O-Bein-Fehlstellung wird durch eine Korrektur am Schienbeinkopf und eine X-Bein-Fehlstellung durch eine Korrektur am kniegelenknahen Oberschenkelknochen bewerkstelligt. Dabei wird entweder ein Knochenkeil entnommen und der entstandene Spalt "zugeklappt" (closed wedge) oder ein Sägeschnitt angebracht und der Knochenspalt aufgeweitet (open wedge). Zur Fixierung der Korrektur wird eine Platte mit winkelstabilen Schrauben angebracht.

Ursache

Die Arthrose des Kniegelenkes (Gonarthrose)ist eine sehr häufige Erkrankung. Eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren können einzeln oder auch in Kombination für die Entstehung einer Kniearthrose die Ursache sein. Sie kann als Folge von Verletzungen, Fehlstellungen und Überlastungen, Stoffwechselerkrankungen, Übergewicht sowie in zunehmendem Alter aber auch ohne erkennbare Ursache auftreten. Besonders häufig ist die Gonarthrose als Folge von Fehlstellungen in Form eines O- Beines (= Genu varum) und X-Beines (= Genu valgum). Durch Verschleiß oder unfallbedingter Schädigung des Gelenkknorpels kommt es zu einer Deformierung des Gelenkes mit nachfolgender Bewegungseinschränkung, Gelenkschwellung  sowie Schmerzen zunächst unter Belastung und später auch in Ruhe.

Symptome

  • Schmerzen beim Treppensteigen und Gehen in unebenem Gelände
  • Schmerzen zu Beginn einer Bewegung (Anlaufschmerz),
  • Schmerzen unter Belastung (Belastungsschmerz)
  • Schmerzzunahme beim Tragen schwerer Gegenstände
  • Schmerzen hinter der Kniescheibe nach langem Sitzen
  • Knirschende und knackende Geräusche beim Bewegen
  • Empfindlichkeit gegenüber feucht-kaltem Wetter

Behandlung konservativ

Eine Behandlung, die an den Ursachen ansetzt und diese beseitigt, gibt es bislang nicht. Deshalb beschränken sich alle Maßnahmen auf die Schmerzlinderung, Erhalt bzw. Erhöhung von Beweglichkeit und Gehleistung sowie darauf, das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern. Hierzu zählen u.a.:
  • Physiotherapie
  • Gabe von Schmerzmittel (NSAR)
  • Injektionen ins Gelenk (Cortison, Hyaluronsäure, RSO)
  • Einlagen oder Schuhzurichtung
  • Akupunktur

Behandlung operativ

Sind die konservativen Behandlungsmöglichkeiten erschöpft oder können aus anderen Gründen nicht fortgeführt werden kommen je nach Alter des Patienten und Schweregrad der Arthrose folgende operative Eingriffe in Frage:
  • Arthroskopie mit Gelenkdébridement
  • Knorpeltransplantation
  • Umstellungsosteotomie (Achsumstellung, Achskorrektur)
  • Schlittenprothese (Kniegelenk-Teilprothese)
  • Knie-Totalendoprothese (Oberflächenersatzprothese)
  • Achsgeführte Knieprothese

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