Meniskoid-Syndrom
Nach Distorsionen oder Bandverletzungen des Sprunggelenkes bleibt gelegentlich ein anhaltender Schmerz vor dem Außenknöchel bestehen. Es kam zu einer Kapsel-Bandverletzung welche mit einer Narbe ausgeheilt ist. Diese Narbe ist dicker als die ursprüngliche Kapsel und kann im Gelenk einklemmen. Typisch ist ein stechender Schmerz an der Vorderseite des Außenknöchels und eine lokale Druckempfindlichkeit.Die konservative Therapie besteht in Physiotherapie mit lokaler Ultraschallbehandlung. Möglich ist auch eine Injektion mit Cortison in die Narbe um diese zu schrumpfen.
In der Regel erfolgt dann zur weiteren Diagnostik ein MRT. Damit werden Knorpelschäden als Ursache der Schmerzen ausgeschlossen. Die einklemmende Narbe ist häufig nicht im MRT darstellbar.
Beim versagen der konservativen Therapie kommt die Arthroskopie des Sprunggelenkes zur Anwendung. Bei der Operation können einklemmende Strukturen im Gelenkspalt gut dargestellt werden. In gleicher Sitzung wird alles einklemmende Gewebe mit einer Fräse oder einem Hochfrequenz-Schneidgerät entfernt.
Nach der ambulanten Operation sollen für 3 -5 Tage Gehstöcke benutzt werden mit Teilbelastung. Danach ist das Gelenk wieder belastbar. Sportfähigkeit besteht in der Regel nach 4 - 6 Wochen.
Knorpelschäden am Sprunggelenk
Nach Umknicktraumen, Frakturen oder auch ohne größeres Trauma ("Osteochondrosis dissecans") können Knorpelschäden am Sprunggelenk entstehen.Als Symptome treten Belastungsschmerzen, Schwellungen und eventuell ein Blockierungsgefühl an dem Gelenk auf. Zur Diagnostik sind Röntgenaufnahmen und ein MRT erforderlich.
Einteilung von Knorpelschäden (nach arthroskopischen Kriterien)
- Grad 1: Der Knorpel ist erweicht
- Grad 2: Der Knorpel ist oberflächlich eingerissen, die Risse reichen nicht bis zum Knochen
- Grad 3: Der Knorpel ist hochgradig geschädigt, instabil und stark eingerissen bis zum darunterliegenden Knochen
- Grad 4: Knorpel ist teilweise nicht mehr vorhanden, der Knochen liegt frei
Die Therapie des Knorpelschadens richtet sich nach der Schwere der Schädigung.
Bei Grad 1 ist keine operative Therapie möglich.
Bei Grad 2 erfolgt eine
Knorpelglättung ("Chondroplastik")
Gemeint sind Verfahren, die eine Glättung der aufgerauhten Oberflächen zum Ziel haben. Dies ist insbesondere bei geringgradigen Schädigungen in wenig belasteten Regionen ausreichend und aussichtsreich. Zum Einsatz kommen hier miniaturisierte, motorgetriebene Fräsen (Shaver) sowie Instrumente, die ihre Wirkung mit elektrischem Strom erzeugen.Bei tiefgreifenden Schädigungen der Knorpeloberflächen (Grad 3 und 4)) kommen verschiedene Knorpelersatzverfahren zur Anwendung.
Mikrofrakturierung
Hierbei wird die im Bereich des Knorpeldefekts freiliegende Knochenoberfläche mit einem spitzen Instrument oder einer Kugelfräse gezielt verletzt, so dass Stammzellen aus dem Knochenmark die Möglichkeit haben, sich im Bereich des Defektes anzusiedeln. Diese Zellen sind grundsätzlich in der Lage, verschiedenste Arten von Reparatur- oder Narbengewebe zu erzeugen. Es entsteht ein sogenannter Faserknorpel, der gegenüber dem hyalinen Knorpel weniger elastisch und glatt ist. Er ist jedoch durchaus geeignet, einen kleineren Defekt dauerhaft zu schließen und so das Fortschreiten des Gelenkverschleißes zu verhindern. Wenn sich ein so behandelter Knorpeldefekt in der Hauptbelastungszone des Gelenkes befindet, ist eine Entlastung an Gehstützen für mindestens 6 Wochen erforderlich.Hyalofast- Knorpelregenerationstechnlogie
Bei dieser neuartigen Technologie wird der umschriebene Knorpeldefekt mit einem Hyaluronsäure-Vlies aufgefüllt, in welches die intakten Knorpelzellen aus der Umgebung und Stammzellen aus dem Knochenmark einwandern und sich vermehren. Es bildet sich ein Knorpelregenerat, welches dem natürlichen Gelenkknorpel ähnlich ist. Das Implantat wird über eine Erweiterung der Arthroskopie-Inzision auf ca. 4 cm. Länge eingebracht ("Mini-Arthrotomie"). Dieser Eingriff erfolgt in der Regel stationär.Wenn unterhalb des Knorpelschadens auch ein Schaden am Knochen vorliegt, sollte in gleicher Sitzung eigener Knochen vom Schienbein oder Becken zur Auffütterung des Defektes eingebracht werden. Die ersten Tage erfolgt dann eine Ruhigstellung in einer Kunststoff-Schiene. Die Entlastungszeit nach der Operation beträgt 6-8 Wochen.
- Weitere Informationen zu Hyalofast: www.plasmaconcept.de