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Dr. med. Hanjo Maisenbacher

Konservative Therapie der Außenbandverletzung

Diagnostik

  • Die Diagnosestellung erfolgt durch eine klinische Untersuchung durch einen erfahrenen Untersucher.
  • Eine Röntgenuntersuchung ist sinnvoll zum Ausschluss einer Knochenverletzung. Früher regelmäßig erfolgte gehaltene Aufnahmen des Sprunggelenkes haben sich als ineffektiv erwiesen.
  • Eine MRT-Untersuchung ist indiziert wenn die Diagnose nicht eindeutig ist, bei Verdacht auf einen Bruch des Sprungbeines und bei Verdacht auf einen Knorpelschaden.
  • Der Außenbandkomplex am Sprunggelenk besteht aus drei Bandanteilen, wobei in der Regel nur das vordere und mittlere Band verletzt sind.
  • Die Behandlung ist prinzipiell gleich, egal ob ein oder zwei Bänder betroffen sind.

Erstbehandlung

Die Initialbehandlung nach der Verletzung erfolgt nach dem PECH - Schema:
  • P    Pause
  • E     Eis
  • C     Compression
  • H      Hochlagerung
In den ersten Tagen nach der Verletzung ist ein Tape-Verband optimal um das Gelenk zu stabilisieren und die Schwellung zu reduzieren. Der Fuß kann schmerzadaptiert belastet werden. Unterstützend kann für 3 - 5 Tage ein entzündungshemmendes Medikament eingenommen werden.

Definitive Therapie

Der Tape-Verband führt häufig zu allergischen Hautreaktionen, deshalb ist es nicht sinnvoll die gesamte Behandlung damit durchzuführen. Die endgültige Behandlung erfolgt mit einer Sprunggelenksschiene ( Orthese, z.B. Airgo-Orthese). Diese in Verbindung mit einem geschnürten Sportschuh führt zu einer ausreichenden Stabilisierung des Gelenkes. Eine Gipsbehandlung ist der Regel nicht erforderlich.

Diese Schiene muss bis zur 5. Woche nach dem Trauma konsequent Tag und Nacht getragen werden. Sie soll nur einmal täglich zum Duschen kurz abgelegt werden. Danach soll die Schiene noch für eine weitere Woche (bis zur 6. Woche nach dem Trauma) tagsüber getragen werden.

Krankengymnastik kann ab der 4. Woche erfolgen um die Koordination und muskuläre Führung des Gelenkes zu verbessern.

Sportfähigkeit

Ab der 6. Woche nach der Verletzung kann normalerweise wieder mit dem üblichen Training begonnen werden. In den ersten 3-6 Monaten nach der Verletzung besteht beim Sport die Gefahr erneut mit dem Gelenk umzuknicken. Deshalb sollte intensiv ein Koordinationstraining erfolgen.

Auch sollte bei gefährlichen Sportarten (Fußball, Volleyball, Handball) zum Sport für 3-6 Monate eine Schiene getragen werden. Danach kann in der Regel wieder darauf verzichtet werden.

Mit dieser Therapie heilen nahezu alle Außenbandverletzungen aus.

Fehler in der Behandlung

Der größte Fehler besteht darin, dass die Bandverletzung unterschätzt wird. Auch wenn keine starke Schwellung nach dem Unfall vorliegt ist häufig das vordere Band verletzt. Ein alleiniger Salbenverband für 2-3 Wochen führt dann regelmäßig zu schlechten Ergebnissen.

Bei der Therapie ist das inkonsequente Tragen der Orthese ebenfalls fatal. Besonders nachts liegt der Fuß oft nach innen gedreht und dabei wird das Außenband auseinander gezogen und kann nicht stabil vernarben. Durch die Orthese wird der Fuß so gehalten, dass die zerrissenen Bandanteile aneinander liegen. Deshalb ist das nächtliche Tragen der Orthese so wichtig.
Physiotherapie der Orthoklinik
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