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Biometrik

Wirbelsäule

Die Wir­bel­säu­le bil­det das Ach­senske­lett des Men­schen; sie über­trägt das Ge­wicht des Kör­pers auf die Bei­ne, be­sitzt ei­ne ho­he Sta­bi­li­tät und den­noch ei­ne gu­te Be­weg­lich­keit. Durch ih­ren Auf­bau aus ein­zel­nen Wir­beln, Band­schei­ben und Bän­dern und durch ih­re spe­zi­el­le Form kann sie axia­le Stö­ße dämp­fen und so­mit als fer­dern­der Stab wir­ken.

Im All­tag ist die Wir­bel­säu­le über vie­le Jah­re gro­ßen Be­las­tun­gen aus­ge­setzt, wes­halb es nicht ver­wun­dert, dass es zu vielfälti­gen Be­schwer­den und Pro­ble­men kom­men kann.

Ursache

Rückenschmerz ist einer der häufigsten Gründe für Arzbesuche,  Krankschreibungen und letztlich Berentungen in Deutschland.
Die Ursachen sind sehr vielfältig. Zumeist spielen akute oder chronische Fehlbelastungen zum Beispiel der Wirbelgelenke eine Rolle. Genauso können aber auch seelische Belastungen Schmerzen auslösen. Weniger als 1% der Fälle beruhen auf ernsthaften Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen, entzündlich-rheumatischen Erkrankungen oder Tumorleiden.

Symptome

Schmerzen können an der gesamten Wirbelsäule auftreten.
Die Halswirbelsäule ist durch ihre gute Beweglichkeit gefährdet, die Lendenwirbelsäule muss deutlich größere Lasten aushalten. Die Brustwirbelsäule bildet mit dem Brustkorb eine relativ starre Einheit, was vor Beschwerden eher schützt. Dennoch können auch hier Probleme auftauchen, die dann in die Herz- oder Magengegend ausstrahlen können.
Liegen keine Nervenbeeinträchtigungen vor, werden lokale Schmerzen an oder neben der Wirbelsäule angegeben, begleitet von dem Gefühl lästiger Muskelverspannungen. Vegetative Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Schwindel sind keine Seltenheit. Entlang der Muskeln und Faszien kann es zu Ausstrahlungen in Arme und Beine kommen, auch Kopfschmerzen können de Folge sein.

Behandlung konservativ

In der Orthoklinik werden Rückenschmerzen nach der geltenden Leitlinie behandelt (siehe Downloadbereich rechts).
Die ersten Behandlungen beinhalten vorwiegend die Aufklärung über die Hintergründe von Rückenschmerzen und die Möglichkeiten der Eigentherapie in Form spezieller Übungen. In der Regel sind lokale Wärmeanwendungen anzuraten; eine medikamentöse Behandlung wird, wenn erforderlich, möglichst nur kurze Zeit eingesetzt.
Sind keine Alarmzeichen schwerer Erkrankungen festzustellen, so werden innerhalb der ersten 2-4 Wochen auch keine Röntgenaufnahmen angefertigt.
Bei ausbleibender Besserung über diesen Zeitraum wird dann über die weitere Diagnostik und Therapie entschieden (z.B. Notwendigkeit physiotherapeutischer Maßnahmen).

Behandlung operativ

Unspezifische Rückenschmerzen werden konservativ behandelt und bedürfen in aller Regel keiner operativen Therapie.

Das Vorgehen bei Erkrankungen, wie Bandscheibenvorfall, Spinalstenose oder ausgeprägter Instabilität, die ggf. bei schweren Verläufen zu einer Operation führen können, wird unten beschrieben.

Ursache

Die menschliche Wirbelsäule ist ein elastischer Stab, der durch seine Konstruktion axiale Stöße gut abfedern kann. Eine wichtige Rolle spielen hier die Bandscheiben (Zwischenwirbelscheiben). Diese bestehen jeweils aus einem zähen Ring aus Faserknorpel ("Anulus fibrosus"), in den ein flüssigkeitsreicher Gallertkern ("Nucleus pulposus") eingelagert ist.
Leider verliert dieser Nucleus pulposus bereits ab dem 25. Lebensjahr an Flüssigkeit, was bei einem eventuellen Defekt des Faserrings zu dessen Austreten und somit zu einem Bandscheibenvorfall ("Prolaps") führen kann. Je nach Lage dieses Vorfalls kommt es zu Schmerzen und/oder zu neurologischen Ausfällen beim Patienten. Eine Vorstufe stellt die Banscheibenvorwölbung dar ("Protrusion").

Symptome

Wie bei allen Rückenproblemen steht auch beim Bandscheibenvorfall (BSV) der Schmerz in Verbindung mit einer oft erheblichen Bewegungseinschränkung häufig im Vordergrund. Je nach Lage kann der BSV aber auch Nerven einengen oder ganz abquetschen. Dies zeigt sich in Form von Sensibilitätsstörungen an Armen oder Beinen (Gefühlsverlust, Kribbeln, Ameisenlaufen, Elektrisieren,..) und/oder in schweren Fällen auch in Form von Lähmungen. Bei diesen Symptomen muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Im Extremfall verlegt der BSV den gesamten Nervenkanal ("Spinalkanal"). Dabei kann es zu einem kompletten Harnverhalt oder zu einem Verlust der Blasen- und/oder Darmkontrolle kommen. Dieser Zustand ("Cauda-Syndrom") stellt einen absoluten Notfall dar; die sofortige stationäre Einweisung muss erfolgen.

Konservative Therapie

Bandscheibenvorfälle werden in der überwiegenden Zahl konservativ behandelt. Hierzu gehören die Aufklärung über das Krankheitsbild mit möglichen Komplikationen, die Anleitung zu Eigenübungen, die  krankengymnastische Beübung und die auf den einzelnen Patienten abgestimmte medikamentöse Therapie. Bei Nervendruckerscheinungen kann eine befristete Cortisonmedikation eingesetzt werden, um entzündliche Schwellungen zu bessern und so dem Nerv "Luft zu schaffen". Ein länger bestehender Druck würde den Nerven eventuell dauerhaft schädigen.
Sind Lähmungen festzustellen, muss eine operative Versorgung in Erwägung gezogen werden. Beim "Cauda-Syndrom" (siehe: Symptome) ist dies in der Regel erforderlich.

Operative Therapie

Sollten schwerwiegende Symptome wie Lähmungen oder Störungen der Blasen- und/oder Darmfuktion auftreten, muss die Indikation zur operativen Versorgung geprüft werden. Wir überweisen unsere Patienten dann in qualifizierte neurochirurgische Abteilungen, um eine adäquate Weiterbehandlung zu gewährleisten.
Sollte eine Operation nicht zu umgehen sein, wird das vorgefallene Bandscheibengewebe auf schonende Art entfernt und das Bandscheibenfach "gesäubert", um einen späteren neuen Vorfall zu verhindern. Droht eine folgende Instabilität dieses Segmentes, muss der Operateur eventuell eine Versteifung durchführen (siehe "Instabilität").

Ursache

Die Wirbelsäule ist ein beweglicher Stab, in dem die Wirbelkörper durch knöcherne Strukturen und Bänder sowie durch die spezielle Konstruktion der Bandscheiben in ihrer Position gehalten werden. Durch biomechanische Störungen kann es zu einer Verschiebung der Wirbelkörper gegeneinander kommen. Dies kann durch Abnutzungserscheinungen aber auch durch Störungen im Wirbelwachstum ausgelöst werden.
Diese Entwicklung hat nichts mit der Vermutung vieler Patienten zu tun, ein Wirbel "sei ausgerenkt".
Die Folge der Instabilität ist eine gestörte Kraftübertragung mit sekundären Folgen für die gesamte Wirbelsäule und hierbei vor allem für die Bandscheiben. In schweren Fällen können Nerven eingeengt werden.

Symptome

Die Wirbelsäuleninstabilität kann zu starken Schmerzen und zu neurologischen Ausfällen führen. Die Schmerzen können lokal auf den entsprechenden Wirbelsäulenabschnitt beschränkt sein, aber auch in Rumpf, Arme oder Beine ausstrahlen. Bewegungseinschränkung und Schonhaltung sind die Folgen.
Hals- und Lendenwirbelsäule sind besonders häufig betroffen. An der Brustwirbelsäule treten nur selten Instabilitäten auf, da diese durch den knöchernen Brustkorb zusätzlich stabilisiert wird.
Eine Wirbelsäuleninstabilität entwickelt sich meist über Monate und Jahre. Diagnostisch sind nach der körperlichen Untersuchung Röntgenaufnahmen zielführend; ggf. sind dann auch Schichtaufnahmen erforderlich.


Konservative Therapie

Instabilitäten eines oder mehrerer Wirbelsäulensegmente werden in der Regel konservativ behandelt.
Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der muskulären Stabilisierung der Wirbelsäule, um den Prozess aufzuhalten und strukturelle Schädigungen zu verhindern. In der Physiotherapie soll der Patient Übungen erlernen, die er dann dauerhaft eigenständig durchführen sollte. Eventuell können auch Übungen im Rahmen eines Gerätetrainings durchgeführt werden.
Eine ergänzende medikamentöse Therapie kann in Absprache mit dem Patienten in der akuten Phase erfolgen. Für körperliche Belastungen kann auch eine Wirbelsäulenbandage rezeptiert werden.

Operative Therapie

Bei schweren Instabilitäten können neurologische Ausfälle wie Sensibilitätsstörungen und/oder Lähmungserscheinungen auftreten. In diesen Fällen ist ein operatives Vorgehen zu überlegen, weshalb wir unsere Patienten dann in spezialisierte Fachabteilungen überweisen. Dort werden die Notwendigkeit und die Möglichkeiten eines operativen Eingriffs genau erörtert und dann zusammen mit dem Patienten das weitere Vorgehen festgelegt.
Bei operativem Vorgehen werden eingeengte Nerven befreit und das instabile Segment durch Metallimplantate fixiert. Das hat keine generelle Einsteifung der Wirbelsäule zur Folge, wie viele Patienten befürchten; lediglich das bereits vorher sehr eingeschränkte Segment wird versteift.

Ursache

Die Wirbelsäule hat u.a. die Funktion, das Rückenmark zu schützen. Es verläuft  im Spinalkanal, dessen Wände aus Wirbeln, Bandscheiben und Bändern bestehen.
Durch Abnutzungserscheinungen kann dieser Kanal eingeengt werden. Dies kann durch Knochenanwüchse, Bandscheibenvorfälle, verdickte Bänder und auch durch Wirbelverschiebungen (siehe: "Instabilität") bedingt sein. Natürlich kann es auch bei Wirbelbrüchen oder tumorösen Veränderungen zu Verengungen des Rückenmarkkanals kommen.

Symptome

Wichtigstes Symptom bei Spinalstenosen ist eine abnehmende Gehfähigkeit. Im Extremfall müssen die Patienten nach wenigen Metern regelmäßig stehen bleiben, da ausstrahlende Beschwerden und ein Schwächegefühl in beiden Beinen auftreten. Dies erinnert an die "Schaufensterkrankheit" bei Durchblutungsstörungen der Beine. Bei Spinalstenose ist insbesondere das Bergabgehen schmerzhaft, da der Oberkörper aufgerichtet wird und die Enge im Spiinalkanal so eher zunimmt. Nach einer kurzen Rast, eventuell mit zusätzlich nach vorne gebeugtem Oberkörper, können dann wieder einige Meter bewältigt werden. In Sitzen und im Liegen sind die Patienten in der Regel weitgehend schmerzfrei.

Konservative Therapie

Die konservative Therapie der Spinalkanalstenose beinhaltet die im Kapitel "Rückenschmerzen" aufgeführten Behandlungen. Der Therapeut muss auf die spezifischen Veränderungen bei diesem Krankheitsbild eingehen.
Ein regelmäßiges Gehtraining ist anzuraten, um die Gehähigkeit zu erhalten.

Operative Therapie

Schichtaufnahmen der Wirbelsäule zeigen das Ausmaß der Enge und die Ursachen. Eine Operationsindikation ist dann gegeben, wenn der Patient mit seinen Einschränkungen nicht mehr zurecht kommt, seine Lebensqualität also zu sehr eingeschränkt ist und/oder wenn neurologische Ausfälle auftreten. Hier muss eine sorgfältige Erörterung stattfinden, da Spinalkanalstenosen meist Erkrankungen älterer Menschen sind, bei denen häufig durch Begleiterkrankungen das Narkose- und OP-Risiko erhöht ist. An dieser Stelle ist die Beurteilung des Hausarztes oft von entscheidender Bedeutung. Die Überweisung in spezialisierte Fachabteilungen sichert eine optimale Information des Patienten über das Krankheitsbild und die operativen Möglichkeiten.

Ursache

Skoliosen können in allen Lebensabschnitten auftreten, sogar bereits im Säuglingsalter.
Die häufigste Form sind Skoliosen im Wachstumsalter, die "Adoleszentenskoliosen", bei denen etwa ab dem 8. Lebensjahr eine meist zunehmende seitliche Wirbelsäulenverkrümmung auffällt. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen.
Genetische Faktoren spielen als Ursache eine Rolle; es kann aber auch ohne erbliche Komponente zur Ausbildung dieser Skolioseform kommen.
Wirbelsäulenverkrümmungen können auch durch Verschleißerscheinungen, durch Wirbelbrüche und als Folge einer Osteoporose entstehen.

Symptome

Bei der Skoliose findet man eine C- oder S-förmige Seitverkrümmung der Wirbelsäule, in der Regel mit einer Verdrehung (Torsion) der Wirbelkörper einhergehend. Diese Torsion führt dann zu einer Fehlstellung auch der Rippen und der wirbelsäulennahen Muskeln, was zum sogenannten "Rippenbuckel" und zu einem "Lendenwulst" führen kann. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen. Skoliosen, die im Wachstumsalter auftreten können sich unbehandelt bis zum Abschluss des Wachstums verschlimmern. Im Erwachsenenalter findet man in der Regel nur ein sehr langsames Fortschreiten der Fehlstellung. In diesem Lebensabschnitt sind Skoliosen eher durch degenerative Veränderungen oder als Folge von Wirbelbrüchen zu finden.


Konservative Therapie

Im Vordergrund der Behandlung von Skoliosen steht die krankengymnastische Beübung. Bei vorhandenen Beinverkürzungen müssen eventuell Schuherhöhungen rezeptiert werden. Ab einem Skoliosewinkel von 20° muss im Wachstumsalter auch an die Verordnung eines Skoliosekorsetts gedacht werden. Dies ist eine eingreifende Therapieform, da das Korsett 23 von 24 Stunden zu tragen ist und dies bis zum Wachstumsabschluss. Für Heranwachsende ist das natürlich eine enorme Herausforderung, die die ganze Familie einbezieht. Ab einem Skoliosewinkel von 50° werden operative Maßnahmen diskutiert. Gottseidank ist dies nur in sehr seltenen Fällen erforderlich. Eine stationäre Rehabilitation in speziellen Kliniken ist eine weitere Therapieoption.

Operative Therapie

Wird im Röntgenbild ein Skoliosewinkel von über 50° gemessen, so werden operative Maßnahmen diskutiert. Wir überweisen Patienten dann in spezialisierte Fachabteilungen zur Beratung und Entscheidung über ein operatives Vorgehen.
Wird die Indikation zur Operation gestellt, so werden Fehlstellungen der betroffenen Wirbelsäulenabschnitte soweit möglich korrigiert und durch Metallimplantate stabilisiert.
Erfreulicherweise ist ein operatives Vorgehen nur in den seltendsten Fällen erforderlich.
Physiotherapie der Orthoklinik
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